Hilfe & Unterstützung
Wenn Sie mit der Diagnose Unterleibskrebs konfrontiert sind, wollen wir Ihnen Mut machen: Es gibt ein Leben MIT und TROTZ der Diagnose und auch viele Tage mit guter Lebensqualität, Freude und Lachen – auch wenn Ihnen das vielleicht im Moment der Diagnose als wenig vorstellbar erscheint. Viele Menschen meinen, dass die Lebensqualität von Unterleibskrebspatientinnen zwangsläufig schlecht sein muss. Dies mag zu bestimmten Zeitpunkten so sein, gilt aber nicht generell. Die meisten Patientinnen berichten von einer guten Lebensqualität und sogar über positive Erfahrungen, die sie aus der Erkrankung gewinnen konnten. Die Lebensqualität hängt natürlich auch von der Art und dem Stadium der Erkrankung ab.
Der Schock der Diagnose
Die Diagnose „Krebs“ verängstigt und schockiert wie kaum eine andere Erkrankung. Meist wird alles, was jemals zum Thema Krebs gehört und erfahren wurde, gedanklich abgerufen. Dieser Schockzustand hält meist einige Tage an. Seien Sie nicht verunsichert, wenn Sie sich an das Gespräch, das der Arzt/die Ärztin bei der Diagnose mit Ihnen geführt hat, nur bruchstückhaft erinnern. Fragen Sie nach, immer wieder, lieber einmal mehr als zu wenig. Es ist wichtig, dass Sie Diagnose, Therapie und mögliche Nebenwirkungen verstehen und Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin rückmelden, wie es Ihnen während der Therapie geht, ob Sie Schmerzen haben oder unter Nebenwirkungen der Therapie leiden. Ausführliche Informationen über mögliche Nebenwirkungen und Abhilfe dagegeben finden Sie auch in der Broschüre „Therapien bei Krebs“.
Wer ist der beste Arzt/die beste Ärztin ...?
Auf der Suche nach „dem besten Arzt/der besten Ärztin“ hören sich viele Patientinnen bei Freundinnen um oder recherchieren im Internet. Bitte vergessen Sie dabei nicht, dass Laien in der Regel nicht beurteilen können, welche(r) Arzt/ Ärztin eine „Koryphäe“ ist. Oft ist der Maßstab für die Beurteilung die Empathie der Ärzt:innen oder die „Chemie“ mit dem Arzt/der Ärztin. Ohne Zweifel sind das wichtige Kriterien, um sich in „besten Händen“ zu fühlen. Im Zentrum muss aber die qualitätsgesicherte Diagnose und Therapie stehen, die Betreuung und Versorgung durch erfahrene und auf Ihre Unterleibskrebserkrankung spezialisierte Ärzt:innen.
AGO-Leitlinien
Die Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie (AGO) verabschiedet regelmäßig Leitlinien für die Behandlung der verschiedenen Formen gynäkologischer Krebserkrankungen. Welche Therapie individuell eingesetzt wird, hängt von der Art des Tumors, der Lokalisation, der Ausbreitung, der Histologie und auch von z.B. Hormonrezeptoren oder Eiweißstoffen an Tumorzellen ab. All diese Faktoren bestimmen den Behandlungsplan, der im „Tumorboard“ von Expert:innen der verschiedenen Fachrichtungen erstellt wird. Krebshilfe und AGO empfehlen, die Therapie von Unterleibskrebs in zertifizierten gynäkologischen Zentren vornehmen zu lassen.
Zertifizierte gynäkologische Zentren
In einem zertifizierten gynäkologischen Zentrum besprechen Expert:innen der verschiedenen Fachrichtungen (Radiologie, Chirurgie, Strahlentherapie, Pathalogie) in einer Konferenz VOR der Operation die beste operative oder medikamentöse Erstbehandlung. NACH der Operation wird im onkologischen Konsilium von Gynäkolog:innen oder Chirurg:innen gemeinsam mit internistischen Onkolog:innen, Patholog:innen, Strahlentherapeut:innen, Psychoonkolog:innen und dem speziell ausgebildeten Pflegepersonal die weitere Therapie beraten und eine Empfehlung abgegeben. Auch begleitende Maßnahmen wie Rehabilitation und physikalische Medizin, soziale Beratung, Ernährungsberatung, Informationen zu komplementärmedizinischen Verfahren, Informationsbroschüren und Kontakte zu Krebshilfe-Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen werden angeboten.
Welches Krankenhaus kann sich zertifizieren lassen?
Seit einigen Jahren können sich Krankenhäuser mit viel Erfahrung in der Behandlung von Unterleibskrebs als „Zentrum für Gynäkologische Tumoren“ freiwillig zertifizieren lassen. Dafür haben die beteiligten Fachgesellschaften einen Anforderungskatalog sowie Kennzahlen definiert, die sich an den gültigen Leitlinien ausrichten und die Grundlage für eine solche Zertifizierung sind. Eine Auflistung aller derzeit nach „Doc-Cert“ und „OnkoZert“ zertifizierten gynäkologischen Zentren in Österreich (Stand Oktober 2021) finden Sie HIER.
Was ist der Vorteil für Patientinnen?
Für Patientinnen und ihre behandelnden Ärzt:innen gibt das Zertifikat die Sicherheit, dass dieses Zentrum seine Behandlung und seine Ergebnisse regelmässig von externen und unabhängigen Gutachter:innen prüfen lässt und diese Prüfung bestanden hat.
Jetzt NEU: In zertifizierten und gynäkologischen Zentren erhalten Sie auch „Grüne Socken“ – eine Aktion der Österreichischen Krebshilfe in Kooperation mit Eierstockkrebs Deutschland e.V.
Nachsorge
Nach Abschluss der Therapie wird der Patientin eine Nachsorge im niedergelassenen Bereich oder in Spezialambulanzen angeboten. Ziel ist es, die Patientinnen nach einer einschneidenden Diagnose und Therapie nicht allein zu lassen und ihnen weiterhin eine Stütze zu sein. Die Nachsorge umfasst das Gespräch und die körperliche Untersuchung. Dabei geht es in den meisten Fällen darum, das Wohlbefinden der Patientinnen durch die Untersuchung zu bestätigen. Kommt es zu einem Wiederauftreten der Erkrankung, geht dies meist mit Beschwerden einher.
Lassen Sie sich bitte helfen!
Bitte wenden Sie sich bei allen Fragen und Ängsten vertrauensvoll an eine der über 60 Krebshilfe-Beratungsstellen in ganz Österreich. Die Krebshilfe-Berater:innen stehen Ihnen mit all ihrer Erfahrung einfühlsam und professionell zur Seite. Sie nehmen sich Zeit, hören zu und HELFEN. Die Kontaktdaten zu den Krebshilfe-Beratungsstellen finden Sie HIER.
Austausch mit anderen Frauen
Der Austausch mit anderen Betroffenen ist vielen Frauen wichtig. AGO und Krebshilfe haben deswegen eine geschlossene Facebook-Gruppe für Unterleibskrebspatientinnen ins Leben gerufen. Lesen Sie mehr dazu.

Wir laden Sie herzlich ein, Mitglied in der geschlossenen FB-Gruppe “Unterleibskrebs Österreich” zu werden.

Wenn Sie Unterleibskrebspatientin sind, können Sie “grüne Socken” erhalten – selbst gestrickt von Frauen, die Ihnen Wärme und Hoffnung schenken wollen. Mehr Infos dazu finden Sie auf der Seite >> Grüne Socken <<.

Kostenlose Broschüre. Wir wollen Sie mit dieser Broschüre so gut wie möglich über die Therapie & mögliche Nebenwirkungen (und Abhilfe!) Ihrer Erkrankung informieren, Ihnen Hilfs- und Unterstützungsangebote aufzeigen, Ängste nehmen und vor allem: Ihnen MUT machen.
Die Broschüre ist bei der Krebshilfe in Ihrem Bundesland erhältlich und steht auch unter den nachstehenden Link zum Download zur Verfügung.

Die Diagnose “Eierstockkrebs” stellt Patientinnen und Behandlerteams vor große Herausforderungen. Die umfassende Broschüre “Eierstockkrebs“ wurde von österreichweiten Eierstockkrebs-Expert:innen der AGO-Austria in bewährter Zusammenarbeit mit der Österreichischen Krebshilfe herausgegeben.