HPV

Die Impfung gegen HPV (Humane Papilloma Viren) ist eine der bedeutendsten Maßnahmen zur Vermeidung einer Reihe von Krebsvorstufen und Krebserkrankungen

Infektionen mit bestimmten Viren, Bakterien und Parasiten sind eine der häufigsten und vermeidbaren Ursachen von Krebs weltweit (Lancet Oncology, Juni 2012). Jede fünfte Krebserkrankung weltweit wird von Infektionen verursacht, die größtenteils vermeidbar oder behandelbar wären (Harald zur Hausen, Nobelpreisträger für Medizin, 2008). Im Vordergrund stehen hier Infektionen durch Humane Papillomaviren (HPV), Bakterien wie Helicobacter pylori oder Hepatitis-B und -C-Viren (HBV und HCV).

Ab 1.2.2023: kostenfrei bis zum vollendeten 21. Lebensjahr!

Am 14.11. wurde bekanntgegeben, dass die HPV-Impfung ab 1.2.2023 für Kinder und Jugendliche (Mädchen und Buben) bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenfrei angeboten wird. Außerdem wird die Impfung auch allen Grundwehrdienern beim Bundesheer angeboten! Lesen Sie hier alle Details.

Alle Informationen zum HPV-Impfangebot in Ihrem Bundesland finden Sie in der kostenlosen Broschüre “HPV-Impfung gegen Krebs”. 

HPV-Impfangebote ab dem vollendeten 21. Lebensjahr

Ab dem vollendeten 21. Lebensjahr ist die HPV-Impfung kostenpflichtig (mit Ausnahme der Impfaktionen in Niederösterreich, im Burgenland und in Kärnten – Lesen Sie mehr dazu in der Broschüre “HPV-Impfung gegen Krebs”).

Die vollständige Immunisierung kostet in  Österreich derzeit € 646,50 (für 3 Teilimpfungen zu je € 215,50) exkl. Impfhonorar. Einige private  Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten (ganz oder teilweise) für Impfstoffe. 

Humane Papillomaviren (HPV)

Vier von fünf Personen (Männer, Frauen und Kinder) stecken sich im Laufe ihres Lebens mit HPV an – meistens ohne, dass sie es wissen oder bemerken. Die Übertragung erfolgt am häufigsten durch sexuelle Kontakte, kann aber auch durch einfache (Haut-)Kontakte erfolgen (z. B. bei der Geburt von der Mutter auf das Kind). Das Kondom zum Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen kann vor HPV nur teilweise schützen, der Gebrauch ist aber zu empfehlen („Safer Sex“).

Es gibt mehr als 200 HPV-Typen, einige davon sind an der Entstehung von Krebsvorstufen und Krebserkrankungen beteiligt. Die HPV-Typen 6 und 11 zählen zu den „Niedrig-Risiko“ („low risk“) HPV-Typen und sind für über 90 % der Genitalwarzen (Kondylome) verantwortlich. Infektionen mit bestimmten HPV-Typen haben ein hohes Risiko („high risk“) für Krebserkrankungen. In Europa sind die HPV-Typen 16 und 18 die häufigsten onkogenen HPV-Typen, die zu Krebsvorstufen und in weiterer Folge zu Krebs von Gebärmutterhals, Scheide, Vulva, Penis- und Anus sowie zu Krebsformen im Bereich des Rachens und des Kehlkopfes führen können.

Geschichte der Impfung

1973 haben Forscher erstmals auf einen Zusammenhang zwischen HPV und Gebärmutterhalskrebs aufmerksam gemacht. 2008 hat Harald zur Hausen für diese Entdeckung den Nobelpreis für Medizin erhalten. Am weltweiten wissenschaftlichen Durchbruch der HPV-Impfung waren sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der Anwendung österreichische Ärzte maßgeblich beteiligt. Nach jahrelanger Forschung und Nachweis der Wirksamkeit und Sicherheit in klinischen Studien sowie weltweiten Zulassungsverfahren ist seit 2006/2007 der HPV-Impfstoff gegen Humane Papillomaviren verfügbar, in über 120 Ländern weltweit zugelassen und wurde bereits mehr als 350 Millionen Mal verabreicht. Seit 2016 ist in Österreich ein Impfstoff der 2. Generation, der HPV-Neunfach-Impfstoff, verfügbar.

HPV-Neunfachimpfstoff

Grafik HPV Virus

Der HPV-Neunfach-Impfstoff (wirksam gegen die HPV-Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58) ist für die Vermeidung von Genitalwarzen, außerdem Krebsvorstufen und Krebs des Gebärmutterhalses, der Scheide, der Vulva und des Anus zugelassen. Die HPV-Typen 6 und 11 verursachen über 90 % der Genitalwarzen, die HPV-Typen 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58 verursachen etwa 90 % aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs und von meist operationspflichtigen Krebsvorstufen*). Der HPV-Neunfachimpfstoff ist für Frauen und Männer ab dem 9. Geburtstag zugelassen. Im Rahmen des kostenfreien Kinder-Impfprogrammes kommt seit Sommer 2016 der HPV-Neunfach-Impfstoff zum Einsatz.

*) Quelle: Robert Koch Institut https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HPV.html

Arzt mit Schild HPV
Kostenlose Broschüre

Die Broschüre “HPV-Impfung gegen Krebs” wurde von der Österreichischen Krebshilfe in enger Zusammenarbeit mit der AGO, der Österreichischen Ärztekammer, der Österreichischen Apothekerkammer, dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, den wissenschaftlichen Fachgesellschaften für Urologie, medizinische Onkologie und Hämatologie, Kinderheilkunde, Hals- Nasen- und Ohrenkrankheiten erstellt. Sie ist kostenlos bei der Krebshilfe in Ihrem Bundesland erhältlich und steht hier auch zum Download.