Gebärmutterkörperkrebs

Eine generelle Früherkennung von Gebärmutterkörperkrebs durch regelmäßige Ultraschalluntersuchungen (ohne dass zuvor Risikofaktoren bekannt waren) hat sich bisher nicht als erfolgreich gezeigt.

Da Symptome frühzeitig auftreten, wird Gebärmutterkörperkrebs in aller Regel in einem frühen Stadium diagnostiziert. Allerdings ist es wichtig, diese Symptome zu kennen und bei ihrem Auftreten diese dann auch unverzüglich dem Arzt/der Ärztin zu melden.

Achten Sie auf nicht-reguläre Blutungen aus der Scheide:

bei älteren Frauen nach dem sogenannten „Wechsel“ (Menopause) als Schmierblutungen oder als Blutung, die schwächer bzw. stärker als die frühere normale Regelblutung ist, aber auch als bräunlich-blutiger Ausfluss. 

bei jüngeren Frauen vor dem oder um den „Wechsel“ können es wiederkehrende azyklische Blutungen von wechselnder Stärke sein, die allerdings sehr selten auf Gebärmutterkörperkrebs hinweisen. Allermeistens handelt es sich um Blutungen, die durch hormonelle Störungen bedingt sind.

Demnach werden sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Frauen in den überwiegenden Fällen harmlose Ursachen wie Polypen oder gutartige Schleimhautwucherungen gefunden, dennoch muss man solche Blutungen genau abklären, damit eine etwaige Krebserkrankung früh erkannt wird.

Risikofaktoren

Das Risiko, an einem Gebärmutterkörperkrebs zu erkranken, ist von der Zahl der geborenen Kinder abhängig und nimmt stark mit der Zahl der Kinder ab. Die bedeutendsten Risikofaktoren sind:

  • Fettleibigkeit (Adipositas) und
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Einen weiteren bedeutenden Faktor stellt eine verstärkte Östrogeneinwirkung auf die Gebärmutterschleimhaut dar. Diese kann durch eine frühe Geschlechtsreife und/oder ein verspätetes Ausbleiben der Regelblutung (Menopause = die letzte Regelblutung) oder aber auch durch östrogenbildende Tumoren bedingt sein.

 

Das gleiche gilt naturgemäß, wenn zur Behebung von Wechselbeschwerden Östrogenpräparate ohne zusätzliche Gestagene eingenommen werden. Die Gestagene sind in der Lage, das Risiko für einen Gebärmutterkörperkrebs völlig zu neutralisieren. Gestagene können im Östrogenpräparat enthalten sein (Kombinationspräparat), können aber auch an wenigstens 12 Tagen im Monat separat zugeführt werden.

Hinweis für Brustkrebspatientinnen: In diesem Kontext ist auch das Medikament Tamoxifen zu erwähnen (das bei der Therapie von Brustkrebs eingesetzt wird) und das besonders bei Frauen nach der Menopause das Risiko für Gebärmutterkörperkrebs erhöhen kann.

 

Risikofaktor Vererbbarkeit

3 % der Fälle von Gebärmutterkörperkrebs sind erblich bedingt und kommen dann im Rahmen eines sogenannten Lynch-Syndroms zusammen mit einer Häufung von Dickdarmkrebs in der direkten Verwandtschaft vor. Bei Verdacht auf eine familiäre Häufung sollte eine genetische Beratung und Abklärung erfolgen.

Wenn Sie der Meinung sind, dass in Ihrer Familie ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterkörperkrebs vorliegen könnte, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt/Ihre Ärztin. Er/Sie wird Sie entsprechend beraten und mit Ihnen gemeinsam weiterführende Schritte empfehlen.

Mit dem Krebsabstrich kann nur Gebärmutter-HALSkrebs erkannt werden, nicht aber GebärmutterKÖRPERkrebs oder Eierstockkrebs.

Achten Sie daher auf Symptome wie nicht-reguläre Blutungen aus der Scheide! 

Titelseite Broschüre Gynäkologische Krebsarten

In der Broschüre „Gynäkologische Krebserkrankungen“ finden Sie eine Auflistung von zertifizierten gynäkologischen Zentren in ganz Österreich sowie viele Informationen zu Therapie, Nebenwirkungen und dem breiten Hilfs- und Unterstützungsangebot der Krebshilfe. Die Broschüre wurde in enger  Zusammenarbeit von Krebshilfe und AGO  (Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Onkologie) erstellt und ist kostenlos erhältlich bei der Krebshilfe in Ihrem Bundesland oder als Download unter dem nachstehenden Link.